Kiefergelenks-
erkrankungen.
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Michael Rehberg
Methoden gegen die Folgen des Zähneknirschens.
Ihr Kiefergelenk knackt? Sie haben morgens Druckschmerzen in den Zähnen? Oder leiden unter ungeklärten Kopfschmerzen? Dann könnte eine Kaufunktionsstörung oder Kiefergelenkserkrankung dahinterstecken. Der Fachbegriff Kiefergelenkserkrankung – auch Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) oder Myoarthropatie genannt – ist ein Sammelbegriff für verschiedene Formen von Störungen des Kauorgans. Im Wesentlichen geht es um Probleme im Zusammenspiel zwischen Kiefergelenk, Zahnkontakten, Kaumuskulatur und Psyche.
Die häufigste Ursache für eine Kiefergelenkserkrankung ist Stress, der sich durch Zähneknirschen oder Zähnepressen äußert. Auch Zahnfehlstellungen, Störkontakte der Zähne, übermäßiges Kaugummikauen, Fehlhaltungen (zum Beispiel ungünstige Arbeits- oder Schlafstellung) oder ein Unfall können die Ursache sein. Zähneknirschen wiederum kann Schmerzen verursachen, sogar in mundfernen Bereichen wie im Rücken, Nacken oder Kopf. Mit einer speziellen Mundschiene und ergänzenden Behandlungsmethoden wie Physiotherapie, Entspannungstechniken und einer abschließenden Veränderung der Zahnoberflächen lassen sich Kiefergelenkserkrankungen gut in den Griff bekommen.
Symptome und Folgen
Zähneknirschen kann zu einer Überbelastung im Mundbereich führen und Schmerzen verursachen – zum Beispiel in den Kaumuskeln, im Kiefergelenk, in den Zähnen oder auch in Kopf, Ohren, Nacken, Rücken oder Hüfte. Auch die Funktionen des Kauorgans können beeinträchtigt werden. Patienten klagen dann über Kiefergelenksknacken oder -reiben, haben Probleme beim Öffnen und Schließen des Mundes, der Kiefer verschiebt sich zur Seite oder die Zähne passen nicht mehr aufeinander. Auch ein übermäßiges Abnutzen der Zähne, Ohrensausen, Schwindel, Tinnitus und Schlafstörungen führen zähneknirschende Patienten in unsere Praxis. Nehmen Sie plötzlich auftretende Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen im Kiefergelenksbereich auf jeden Fall ernst. Bei längerer Dauer oder Nichtbehandlung könnten irreparable Schäden auftreten. Schmerzfreies Kiefergelenksknacken ist meist harmlos und bedarf nicht immer einer Therapie.
Diagnose
Besteht der Verdacht auf eine Kiefergelenkserkrankung, führen wir eine Funktionsdiagnostik durch. Hierzu untersuchen wir Sie, nachdem wir Ihnen Fragen zur Vorgeschichte der Erkrankung gestellt haben. Erhärtet sich der Verdacht, beginnen wir mit einer sogenannten instrumentellen Funktionsdiagnostik. Dazu nehmen wir einen Abdruck Ihrer Kiefer und bestimmen die Lage der Kiefer zum Kiefergelenk und die Lage beider Kiefer zueinander. Diese Informationen übertragen wir in einen Artikulator. Mit diesem Gerät können wir Ihre ganz individuellen Kiefergelenksbewegungen simulieren und Differenzen sichtbar machen, und zwar Differenzen zwischen der tatsächlichen Bisslage Ihrer Kiefer zueinander und der Ideallage für Kiefergelenke und Muskulatur Ihrer Kiefer. Weitere bildgebende Verfahren wie ein MRT sind nur selten nötig.
Schienentherapie
Die Schienentherapie ist ein äußerst wirkungsvolles Instrument zur Behandlung der CMD. Dazu fertigen wir eine adjustierte Aufbissschiene aus Kunststoff an, auch Knirscherschiene, Relaxationsschiene, Michiganschiene oder Okklussionsschiene genannt. Diese tragen Sie in der Regel nachts. Adjustiert bedeutet, dass die Schiene nicht nur die Zähne schützt, sondern durch eine spezielle Oberfläche auch die Bisslage ausgleicht und eine ideale Kieferstellung herstellt. Schienen ohne adjustierte Oberfläche schützen die Zähne lediglich vor weiterer Abnutzung und sind nicht so effektiv.
Die Herstellung der adjustierten Schiene ist aufwendig. Hierzu werden wir bei Ihnen einen Gesichtsbogen anlegen, um die Lagen Ihrer Kiefer zu den Kiefergelenken zu bestimmen. Durch die Anfertigung eines sogenannten Zentrikregistrates können wir die exakte Lage Ihrer Kiefer zueinander bestimmen. Im Labor lassen wir dann eine harte Kunststoffschiene mit einer speziell auf jeden Patienten abgestimmten Oberfläche herstellen. Dabei ist eine regelmäßige Nachsorge mit Einschleifen dieser Oberfläche notwendig.
Wir verfolgen mit dieser Schienenart vier Ziele:
Physiotherapie
Die Physiotherapie stellt eine sinnvolle Ergänzung zur Schienentherapie dar und kann in akuten schmerzhaften Phasen zu einer schnellen Schmerzlinderung führen. Suchen Sie sich einen Physiotherapeuten mit Erfahrung auf dem Gebiet der CMD und der Manuellen Therapie oder fragen Sie uns einfach nach einem geeigneten Therapeuten. Ist bereits eine strukturelle Schädigung der Gewebe erfolgt, kann der Physiotherapeut durch verschiedene Übungsanleitungen und Behandlungen die Beweglichkeit erhöhen, Verspannungen mildern und dauerhaft eine Schmerzlinderung erreichen.
Medikamente
Durch bestimmte Medikamente können wir in akuten Phasen Ihre Schmerzen effektiv lindern. Der entzündungshemmende Effekt dieser Medikamente unterstützt sinnvoll die Funktionstherapie.
Selbstbeobachtung
Beobachten Sie sich selbst. Pressen Sie auch tagsüber in bestimmten Situationen, wie am Computer, beim Lesen oder bei der Gartenarbeit, die Zähne aufeinander? Ermahnen Sie sich immer wieder, loszulassen. Kauen Sie nicht zu oft Kaugummi, weil das die Kaumuskulatur zusätzlich trainiert.
Stressbewältigung
Egal ob Jogging, Yoga oder autogenes Training: Finden Sie einen Weg, Stress abzubauen. Gezielte Entspannungstechniken sind ein sehr wichtiges Mittel zur Behandlung der CMD und in ihrer Wirkung nicht zu unterschätzen. Viele Menschen verarbeiten Ihren Stress nachts beim Schlafen und fangen dann an, die Zähne aufeinanderzupressen oder mit den Zähnen zu knirschen. Wer aktiv lernt, sich zu entspannen, kann dem gezielt entgegenwirken.
Endgültige Veränderungen an den Zahnoberflächen
Wird durch eine Schienentherapie eine stabile, schmerzfreie Situation erreicht, können wir die neu gefundene Position der Kiefer zueinander in das Gebiss dauerhaft übertragen und somit eine langfristige Schmerzfreiheit erreichen. Möglich sind abtragende oder aufbauende Maßnahmen wie Abschleifen, Aufbauen der Eckzahnführung oder eine Wiederherstellung der verlorengegangenen Höhe.
Die durchsichtige Alphalign-Zahnschiene können Sie im Alltag tragen, ohne dass sie auffällt. Schnelle Zahnkorrektur mit Erfolg.